Kommt die Merz-Revolution?

Kommt die Merz-Revolution?
03.12.2020

Nächs­tes Jahr wählt die CDU Deutsch­lands einen neu­en Vor­sit­zen­den. Mit dem Wirt­schafts­fach­mann und ehe­ma­li­ge Bun­des­tags­frak­ti­ons­chef der CDU, Fried­rich Merz, dis­ku­tier­te die CDU in Ber­lin-Lich­ten­berg über die Zukunft der Volks­par­tei.

»Es ist gut, dass die CDU Deutsch­lands die Wahl hat, wer zukünf­tig die Par­tei füh­ren und damit unser Land mit­ge­stal­ten soll«, freut sich der Kreis­vor­sit­zen­de der CDU Lich­ten­berg, Prof. Dr. Mar­tin Pät­zold. »Es zeich­net uns als Mit­mach­par­tei aus, dass mit Fried­rich Merz und Dr. Nor­bert Rött­gen sich schon zwei Kan­di­da­ten für den Par­tei­vor­sitz unse­ren Fra­gen gestellt haben«, erklärt Pät­zold.

Fried­rich Merz stimmt auf ein schwie­ri­ges Wahl­jahr ein. CDU müs­se hei­ßen, das Lebens­ge­fühl in den Dör­fern und Klein­städ­ten aber auch in den Groß­städ­ten auf­zu­grei­fen. Hier lie­ge noch viel Arbeit vor der Uni­on. Der pro­fi­lier­te Wirt­schafts­po­li­ti­ker sieh die deut­sche Wirt­schaft vor gro­ßen Her­aus­for­de­run­gen. Der Schlüs­sel für den künf­ti­gen Wohl­stand lie­ge dabei in einer öko­lo­gi­schen Erneue­rung der Markt­wirt­schaft. Als Haupt­geg­ner macht er dabei die Grü­nen aus. Die CDU müs­se stär­ker in die Offen­si­ve kom­men und die eige­nen The­men in den Vor­der­grund stel­len. Deutsch­land benö­ti­ge bes­se­re Zugän­ge zu Kapi­tal für Star­tups, ein­fa­che­re Bedin­gun­gen für die Unter­neh­mens­grün­dung sei­en not­wen­dig.

Für die Zukunft der Sozi­al­sys­te­me müs­se die CDU neue Ant­wor­ten fin­den. Dabei ist Merz der sozia­le Aus­gleich wich­tig. Wie die Siche­rungs­sys­te­me aus­ge­stal­tet wer­den, müs­se grund­sätz­li­ch dis­ku­tiert wer­den. Das Kon­zept der Uni­on für die Bun­des­tags­wahl müs­se dort anset­zen und Ant­wor­ten bie­ten. Inter­na­tio­nal sieht er Chi­na als Her­aus­for­de­rung. Deutsch­land müs­se einen gewich­ti­gen Teil der euro­päi­schen Ant­wort lie­fern. Der chi­ne­si­sche Macht­an­spruch for­de­re der inter­na­tio­na­len Gemein­schaft das Ein­tre­ten für die eige­nen Wer­te ab. Die Deut­sche Ein­heit sieht Merz noch nicht ver­voll­stän­digt. Er wol­le dafür kämp­fen, das Deutsch­land wei­ter zusam­men­wach­se und sich Unter­schie­de zwi­schen ein­zel­nen Regio­nen ver­rin­gern. In der Bil­dungs­po­li­tik möch­te sich Merz für mehr Ganz­tags­an­ge­bo­te und bes­se­re Betreu­ung ein­set­zen. Das Stich­wort Bil­dungs­re­pu­blik Deutsch­land müs­se mit Leben gefüllt wer­den.

Digi­ta­li­sie­rung, Moder­ni­sie­rung und Glo­ba­li­sie­rung wer­den Trei­ber der wirt­schaft­li­chen Ent­wick­lung sein. Deutsch­land müs­se beruf­li­che Bil­dung und uni­ver­si­tä­re Bil­dung sind wich­tig. In bei­den Berei­chen muss die CDU Ange­bo­te machen. Für die Par­tei­ar­beit sieht Fried­rich Merz Her­aus­for­de­run­gen. Sie müs­se digi­ta­ler und span­nen­der wer­den. Par­tei­ar­beit und die poli­ti­sche Dis­kus­si­on müs­se Spaß und Freu­de machen, dass soll­te die CDU aus­strah­len. Digi­ta­le For­ma­te sieht Merz künf­tig als Stan­dard für die Par­tei­ar­beit. Die CDU sol­le den Anspruch haben, die modern­s­te Par­tei Deutsch­lands zu sein. Dies ermög­li­che eine leich­te­re Teil­ha­be von Frau­en und jun­gen Men­schen in der Mit­mach­par­tei CDU. Die Jun­ge Uni­on sieht Fried­rich Merz weni­ger als Pla­kat­kle­be­trup­pe, son­dern als wich­ti­ge Impuls­ge­ber für die Par­tei. Auch in die künf­ti­ge Par­tei­ar­beit möch­te Merz die Mit­glie­der stär­ker als bis­her ein­bin­den.

Über eine Stun­de dis­ku­tier­ten die Mit­glie­der enga­giert mit Fried­rich Merz. Dabei kam eine brei­te The­men­pa­let­te zur Spra­che. Der Kan­di­dat für den Par­tei­vor­sitz zeig­te sich offen für Ide­en und bot auch abseits sei­ner Leib- und Magen­the­men span­nen­de Ant­wor­ten. »Fried­rich Merz hat heu­te mit sei­ner Wirt­schafts­kom­pe­tenz gepunk­tet«, fin­det Mar­tin Pät­zold. »Par­tei hat bei der Vor­sit­zen­den­wahl die schwe­re Ent­schei­dung zwi­schen unter­schied­li­chen poli­ti­schen Schwer­punk­ten und Ide­en«, schließt der Kreis­vor­sit­zen­de.