Die neue Normaluhr ist offiziell in Betrieb gegangen

Die neue Normaluhr ist offiziell in Betrieb gegangen
13.07.2025

Nach drei Jahren Planung, Abstimmung und Aufbau ist die neue Normaluhr auf der kleinen Wiese an der Zingster Straße Ecke Ribnitzer Straße offiziell in Betrieb genommen worden. Ihr Aufbau geht auf eine Initiative von Wolfgang Horn vom Kiezaktiv im Ostseeviertel zurück. Unterstützt wurde er von Abgeordnetenhausmitglied Danny Freymark.
Doch was ist überhaupt eine „Normaluhr“? Als Normaluhr wird eine öffentliche Uhr bezeichnet, die die in Deutschland geltende Normalzeit anzeigt. Diese wurden seinerzeit mit dem sich in Deutschland entwickelnden Eisenbahnverkehr eingeführt und am 12. März 1893 gesetzlich festgelegt. Angezeigt wurde diese Zeit zunächst auf Normaluhren in Bahnhöfen. Nach und nach hielten solche Uhren dann auch im öffentlichen Straßenland Einzug. Die heutige Normaluhr hat meist vier verglaste, im Würfel angeordnete Ziffernblätter, sodass die Zeit aus allen Himmelsrichtungen abzulesen ist.
Solch eine Uhr stand seit vielen Jahren vor dem Rewe-Markt an der Ribnitzer Straße. Betrieben wurde sie von der Firma Ströer. „Irgendwann war die Uhr so vom Gebüsch verdeckt, dass man die Zeit nicht mehr erkennen konnte“, erinnert sich Wolfgang Horn. „Deshalb entschied die Betreiberin, sie vor einigen Jahren von diesem Ort zu entfernen.“ Doch nach einiger Zeit fragte sich der engagierte Kiezbewohner, der aus Gewohnheit immer mal auf die bisherige Uhr schauen wollte: Soll es denn hier wirklich keine neue Normaluhr geben. Ein vernünftiger Standort nur ein paar Meter entfernt auf der anderen Straßenseite wäre doch vorhanden. Er wandte sich mit seiner Idee, in diesem Bereich wieder eine Normaluhr aufzustellen, an Danny Freymark. Dieser vermittelte ihm Ansprechpartner beim Unternehmen Ströer.
„Wir kamen überein, dass eine neue Uhr aufgebaut wird, wenn ich mich um Partner für die Werbeflächen kümmere“, berichtet Wolfgang Horn. Denn unter den vier Ziffernblättern befinden sich vier rechteckige Werbeflächen. Ströer wolle sich dann um alles Weitere kümmern. Recht schnell erklärte sich Danny Freymark bereit, eine der Werbeflächen zu mieten. Wolfgang Horn suchte daraufhin weitere Unterstützer. Letztlich erklärte sich die Wohnungsbaugenossenschaft Neues Berlin bereit, zwei weitere Flächen zu mieten. Gehofft wird nun, dass auch für die letzte Fläche noch ein Interessent gefunden wird.
Die Firma Ströer entschloss sich, nachdem es bereits für drei Flächen Werbepartner gab, die Normaluhr aufzubauen. „Die haben recht schnell ein Loch gebuddelt, ein Fundament hergestellt, den Stromanschluss verlegt und die Uhr aufgebaut“, berichtet Wolfgang Horn. Finanziert wird alles über die Werbeflächen. Nun weiß wieder jeder im Kiez, wenn er an der neuen Uhr vorbeikommt, was die Stunde geschlagen hat. Man kann natürlich auch seine eigene Uhr nach ihr stellen, denn angezeigt wird die in ganz Deutschland nach wie vor geltende Normalzeit.
Danny Freymark würdigt Wolfgang Horns Engagement mit den Worten: „Er stößt immer wieder Projekte an, motiviert und bringt Dinge in Bewegung. Solche Menschen brauchen wir.“

Fotoinformation:

Gemeinsam mit Abgeordnetenhausmitglied Danny Freymark (links), WBG Neues Berlin-Geschäftsführer Stefan Krause (2. von links) und Bürgermeister Martin Schaefer (rechts) nahmen Wolfgang Horn und seine Frau Dr. Helga Borchert die offizielle Inbetriebnahme der Normaluhr vor. Foto:  Bürgerbüro  Danny Freymark