Jetzt soll sich die Sauberkeit dort ändern, denn die Berliner Stadtreinigungs Betriebe (BSR) übernehmen ab sofort die Parkreinigung. In einem Pilotprojekt wird die BSR in insgesamt zwölf Berliner Parks und Grünanlagen tätig. Neben dem Lichtenberger Stadtpark sind das: Spreebogenpark zzgl. Spreebogenufer und Bereich um den Fernsehturm (Mitte), Görlitzer Park (Kreuzberg), Weißenseer Park »Park am Weißen See« (Weißensee), Münsinger Park (Spandau), Paul-Ernst-Park: Südufer Schlachtensee (Zehlendorf), Nelly-Sachs-Park zzgl. Skaterbahn und Bolzplatz (Schöneberg), Grünzug Britz und Park am Buschkrug (Neukölln), Luisenhain zzgl. Uferweg (Köpenick) und Greenwichpromenade zzgl. Uferweg (Reinickendorf).
50 Reinigungskräfte extra
Allen zwölf Grünanlagen ist gemeinsam, dass es dort einen hohen Nutzungsdruck gibt. Die BSR-Einsatzkräfte werden in den genannten Parks die Wege reinigen, Grünflächen vom Müll befreien und Abfalleimer leeren. Die Reinigung erfolgt bedarfsgerecht, das heißt die Häufigkeit hängt davon ab, wie stark der jeweilige Park von Besuchern frequentiert wird. Hier spiele einerseits die grundsätzliche Beliebtheit der Grünanlage eine Rolle, andererseits auch die Wetterlage, heißt es in einer Mitteilung der Stadtentwicklungsverwaltung. Es seien auch Reinigungsarbeiten an Wochenenden sowie an Feiertagen vorgesehen. Für das Pilotprojekt hat die BSR 50 Straßenreinigerinnen und Straßenreiniger eingestellt. Außerdem stehen 15 Fahrzeuge zur Verfügung. Die BSR überprüft im Zuge der Projektphase auch die Anzahl der Abfallbehälter in den Parks und installiert – wo nötig – zusätzliche Mülleimer. Das Pilotprojekt läuft bis Ende 2017. Getestet wird ebenfalls eine Mehrreinigung an touristischen Hotspots wie beim RAW-Gelände an der Revaler Straße. Nach Projektabschluss soll entschieden werden, ob das Land Berlin in größerem Umfang der BSR auch die Zuständigkeit für saubere Parks überträgt. Bisher sind die Grünflächenämter der Bezirke dafür zuständig.
Hohes Aufkommen an Müll
»Ziel der Pilotprojekte in Berlin ist es, eine erhöhte Sauberkeit in stark frequentierten Parkanlagen und Wäldern zu verträglichen Kosten dauerhaft sicherzustellen. Das Bezirksamt Lichtenberg hat sich deshalb für den Stadtpark Lichtenberg entschieden«, sagt Lichtenbergs Stadtrat für Stadtentwicklung, Wilfried Nünthel (CDU). »Gerade an schönen Wochenenden verbringen viele ihre Zeit im Freien in dieser Parkanlage. Leider haben wir im Stadtpark Lichtenberg ein hohes Aufkommen an Müll, sodass ich mich freue, nun einen verlässlichen Experten für Müllbeseitigung an unserer Seite zu wissen.«
Anwohner werden nicht mit Kosten belastet
Berlins Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel (SPD) lobt das Zustandekommen des Pilotprojekts: »Wir haben starke landeseigene Gesellschaften, die mit an einem Strang ziehen, wenn es darum geht, sich für unsere Stadt einzusetzen. Es geht hier nicht nur um saubere Parks sondern um das allgemeine Verantwortungsgefühl der Menschen. Für alle muss gelten: Wir leben hier und kümmern uns.« Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer (CDU) bewertet das Pilotprojekt als Einlösung eines Versprechens: »Der wachsende Tourismus ist einer der Motoren der boomenden Wirtschaft in Berlin. Die Berlinerinnen und Berliner sollen die wachsenden Gästezahlen aber nicht als Beeinträchtigung ihrer Lebensqualität erleben. Deswegen haben wir wie versprochen durchgesetzt, die Reinigungstaktung an touristischen Hotspots hochzufahren, ohne auf der Kostenseite die Anwohner zu belasten.«