Bereits im Mai letzten Jahres hatten Pläne, nach denen die Wohnungsbaugesellschaft Howoge auf dem Grundstück Frankfurter Allee 135 mit einem Hochbauvorhaben das neue »Eingangstor« zum Bezirk errichten möchte, für Schlagzeilen gesorgt. LiMa+ berichtete.
Gegenwärtig findet im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens 11–93 die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit an der Bauleitplanung zum »Wohnen am Rathauspark« statt. Noch bis zum 9. März können Bürgerinnen und Bürger ihre Ideen und Anmerkungen zur geplanten Neubebauung der Grundstücke Rathausstraße 13, Frankfurter Allee 135 und 145/149, Möllendorffstraße 3 sowie zum Stefan-Heym-Platz bei persönlicher Vorsprache im Stadtplanungsamt oder schriftlich äußern. Alle näheren Informationen dazu finden sich auf der Website des Bürgerservice. Im Mai 2015, so Wilfried Nünthel (CDU), Stadtrat für Stadtentwicklung, soll daran anschließend gemeinsam mit der Howoge eine öffentliche Veranstaltung stattfinden, auf der über erste Planungs- und Diskussionsstände informiert wird.
Besonderes Augenmerk bei der Umgestaltung des Areals soll der Neuanlage des Stefan-Heym-Platzes zukommen, der eine zentrale Rolle und Funktion im Lichtenberger Stadtbild einnimmt. Bei der künftigen Ausformung dieser etwa 2.500 Quadratmeter großen Fläche zu einem Treffpunkt mit hoher Nutzungs- und Aufenthaltsqualität können Anwohnerinnen und Anwohner nun konkret mitwirken. Zur Auftaktveranstaltung des Beteiligungsverfahrens zur Neugestaltung des Heym-Platzes trafen sich am Mittwochabend, 18. Februar, schon einmal etwa 50 Interessierte im Rathaussaal. Im Rahmen einer planungsbegleitenden Arbeitsgruppe, die von der Stattbau Stadtentwicklungsgesellschaft mbH realisiert wird, haben die Bürger/innen die Gelegenheit, gemeinsam Ideen zu entwickeln und Vorschläge zu sammeln, wie der Platz künftig genutzt und entsprechend gestaltet werden könnte. Dazu wird es in einer Workshop-Phase bis Ende Mai verschiedene »Mitmach-Termine« geben. »Alle Anwohner sind eingeladen, in der offenen AG mitzuarbeiten und auch an einzelnen Terminen teilzunehmen«, erklärte Meike Hartmuth von der Stattbau. Dem Diskussions- und Entscheidungsfindungsprozess förderlich sei aber eine kontinuierliche Teilnahme an der AG.
Die Mitmach-Termine der Arbeitsgruppe finden wie folgt statt:
Mittwoch, 11. März, 17–19.30 Uhr Auftakt Arbeitsgruppe: Abstecken der Platzkanten auf dem Stefan-Heym-Platz, Organisation der AG ((vor Ort, anschließend in der Egon-Erwin-Kisch-Bibliothek, Frankfurter Allee 149, 10365 Berlin)
Mittwoch, 25. März, 17–19.30 Uhr 1. Workshop AG und Gäste: Funktionen und Nutzungen. Zonierung und städtebauliche Aspekte, Arbeiten am Modell (in der Egon-Erwin-Kisch-Bibliothek)
Sonnabend, 18. April, 11–16 Uhr Bus-Exkursion der AG zu vergleichbaren Plätzen in Berlin, Führung durch die jeweiligen Architekten (Anmeldung erforderlich)
Mittwoch, 29. April, 18–19.30 Uhr Vortrag eines Referenten der »Internationalen Stefan-Heym-Gesellschaft« Chemnitz zu Leben, Werk und Person von Stefan Heym, Diskussion über Möglichkeiten zur Integration in die Platzgestaltung (in der Egon-Erwin-Kisch-Bibliothek)
Mittwoch, 6. Mai, 17–19.30 Uhr 2. Workshop AG und Gäste: Charakter des Platzes, Gestaltung und Materialien (in der Egon-Erwin-Kisch-Bibliothek)
Mittwoch, 27. Mai, 17–19.30 Uhr Stefan-Heym-Platz erleben: Präsentation und Diskussion der AG-Ergebnisse, Aktionsprogramm zum Thema (vor Ort)
Mittwoch, 1. Juli, 17–19.30 Uhr AG-Treffen: Information über die Ergebnisse der Vor-Ort-Veranstaltung, Diskussion und Abstimmung der Anforderungen an Nutzung und Gestaltung (in der Egon-Erwin-Kisch-Bibliothek)
Alle Ideen und Vorschläge der Arbeitsgruppe gehen in eine zu entwickelnde Aufgabenstellung ein, die als Arbeitsgrundlage für das Wettbewerbsverfahren dient, in dem Landschaftsarchitekturbüros im Sommer 2015 konkrete Gestaltungsentwürfe für den Heym-Platz erarbeiten sollen. Diese Entwürfe werden im Oktober öffentlich ausgestellt. Dort eingebrachte Hinweise durch die Besucherinnen und Besucher der Ausstellung werden aufgenommen und fließen in die Entscheidung über den Siegerentwurf ein, der im November 2015 prämiert werden soll. Bis zum Beginn der Neuanlage des Stefan-Heym-Platzes inklusive Verjüngungskur für den »Fischerbrunnen« wird dann aber noch einige Zeit ins Land gehen. Erst wenn der Wohnturm errichtet ist, rollen hier die Bagger. Voraussichtlich Ende 2018, spätestens 2019.
Ansprechpartnerin für nähere Informationen zum Bürgerbeteiligungsverfahren ist Constance Cremer von der Stattbau Stadtentwicklungsgesellschaft mbH, Pufendorfstraße 11, 10249 Berlin. Sie ist telefonisch unter (030) 69 08 11 73 oder via Mail unter shp@stattbau.de erreichbar.
Verweis: www.lichtenbergmarzahnplus.de/ideen-der-anwohner-sind-gefragt/