Platz für dreizügige Schule
Verfasst hat das Gutachten, das demnächst öffentlich vorgestellt werden soll, die BSM Beratungsgesellschaft für Stadterneuerung und Modernisierung mbH, die auch am Entwicklungskonzept Rummelsburger See mitwirkt. »Die Verfasser kommen zu dem Schluss, dass das Gelände sogar für eine dreizügige Schule geeignet ist«, teilte Nünthel mit. Die ursprüngliche Idee sei gewesen, dort lediglich eine Filiale für die überfüllte Grundschule an der Victoriastadt zu errichten. Diese Einrichtung an der Nöldnerstraße ist die einzige öffentliche Grundschule, in der die Kinder aus dem Wohngebiet Rummelsburger Bucht lernen können. Die Bildungsverwaltung des Senats habe bereits ihre Unterstützung zur Verwirklichung des Schulprojekts signalisiert, sagte der Stadtrat.
Es muss noch verhandelt werden
Die Fläche befindet sich im Eigentum der Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM), ein landeseigenes Unternehmen, so dass sie nicht erst noch vom Land Berlin erworben werden muss. Und dennoch gibt es ein Problem: Das Areal mit drei denkmalgeschützten Backsteinbauten wird derzeit von der Polizei genutzt, u.a. zu Lagerungszwecken. Deshalb, so Nünthel, müsse auch noch mit der Justiz- und der Innenverwaltung verhandelt werden. »Auf jeden Fall haben wir durch das Gutachten die Eignung des Standortes bestätigt bekommen«, sagt er. Nach den Vorschlägen der Gutachter sollen die historischen Häuser umgebaut und durch einen Erweiterungsbau, u.a. für Aula und Schulspeisung, ergänzt werden. Ein Stückchen entfernt, auf einem derzeitigen Freizeitgelände an der Georg-Löwenstein-Straße, soll eine Turnhalle entstehen. Mindestens 3.000 Quadratmeter für die Freizeitnutzung sollen erhalten bleiben, auch ein geplantes Regenrückhaltebecken Platz finden.
Zu Fuß oder mit dem Rad zum Unterricht
Eine neue Schule im Kiez am See werde die Grundschule an der Victoriastadt entlasten, sagte Nünthel. Erst im Februar dieses Jahres hatten Lehrer, Eltern und Kinder eine Einwohnerversammlung zum Bebauungsplan »Ostkreuz« genutzt, um auf ihre Nöte aufmerksam zu machen. Werden dort derzeit noch 420 Schüler unterrichtet, sollen es nach Prognosen in zwei Jahren bereits 850 Mädchen und Jungen sein. Mit der geplanten Bebauung am Ostkreuz entstehen 700 weitere Wohnungen an der Rummelsburger Bucht – die Schulplätze werden mit Sicherheit gebraucht. Die Grundschule auf dem Gelände an der Hauptstraße 8 könnten die Kinder dann sogar zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichen, sagte eine Teilnehmerin des Kiezspaziergangs.