Während der Treppenbrunnen »Generationen« auf dem Helene-Weigel-Platz nun voraussichtlich im Juni nach umfangreichen Sanierungsarbeiten endlich wieder Wasser führen soll, bleibt der Brunnen Südspitze im Jahr 2016 aus. Dort gibt es Vandalismusschäden am Mauerwerk. Auch der Lindenbrunnen an den Ringkolonnaden wird nicht sprudeln, eine Reparatur des Untergrunds ist erforderlich. Das Gleiche gilt für den Brunnen auf dem Victor-Klemperer-Platz am Freizeitforum Marzahn, der erst 2014 instand gesetzt wurde. Wie berichtet traten dort nach der Sanierung vermehrt Bakterien auf, so dass noch einmal im Untergrund gearbeitet werden muss. Nicht in Betrieb genommen werden ebenfalls der Keramikbrunnen an der Liebensteiner Straße (Sanierungsbedarf) und der Treppenbrunnen an der Marzahner Promenade (wegen Bauarbeiten im Umfeld).
Kinder spielen Fußball im Becken
Die Kosten für die erforderlichen Arbeiten an der Anlage am Freizeitforum und am Lindenbrunnen belaufen sich laut Wirtschafts- und Stadtentwicklungsstadtrat Christian Gräff (CDU) jeweils auf sechsstellige Beträge. Diese hat der Bezirk derzeit dafür nicht zur Verfügung. Lediglich für den Brunnen am Freizeitforum seien möglicherweise Fördermittel aus dem Programm »Aktive Zentren« da, informierte Gräff auf der Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung (BBV) Ende März. Allerdings dauerten Arbeiten im Brunnenuntergrund erfahrungsgemäß etwa sechs Monate, sagt der Stadtrat. Es scheint also unwahrscheinlich, dass der Brunnen am Freizeitforum noch dieses Jahr wieder ans Netz geht. Diesen nutzen Kinder jetzt erfindungsreich anders, sie spielen Fußball im trockengelegten Becken.
Linke: Forderung nach Mitteln für Infrastruktur
Kristian Ronneburg, Sprecher für Bürgerbeteiligung der Linksfraktion Marzahn-Hellersdorf, erklärt zur Situation: »Die Linksfraktion Marzahn-Hellersdorf fordert, dass sich das Bezirksamt mit Nachdruck um Fördermittel – sei es über das Programm ›Aktives Zentrum Marzahner Promenade‹ für den Brunnen auf dem Victor-Klemperer-Platz oder über das Bund-Länder-Programm »Stadtumbau Ost« – zur Brunnensanierung bemüht. Auch das Land Berlin ist hier gefragt, denn nicht nur in Marzahn-Hellersdorf sind viele Brunnen in diesem Jahr nicht in Betrieb.« Die Bezirke müssten ausreichend Mittel zur Instandhaltung der städtebaulichen Infrastruktur erhalten, so Ronneburg.
In Lichtenberg plätschern fast alle Brunnen
Im Nachbarbezirk Lichtenberg konnten in diesem Jahr fast alle Brunnen wieder in Betrieb genommen werden. Nicht sprudeln wird allerdings in diesem Findlingsbrunnen an der Landsberger Allee 277. Dort sind laut Baustadtrat Wilfried Nünthel weiterhin die Zisterne und das Einlaufsystem der Anlage defekt. Eine Sanierung konnte aus finanziellen Gründen bisher nicht erfolgen, so Nünthel. Beim im vergangenen Jahr sanierten Mühlenradbrunnen in Neu-Hohenschönhausen mussten in diesem Jahr Dichtungsfugen repariert werden, am 20. April wurde er wieder in Betrieb genommen. Am 20. Mai soll dort ein Fest zum 30. Geburtstag des Mühlenrades stattfinden.