Die Idee hinter dem innovativen Integrationsprojekt: Unternehmen richten spezielle Doppel-Arbeitsplätze für jeweils einen Langzeitarbeitslosen und einen jüngeren Flüchtling ein. Beide erhalten im untrennbaren Duo den gleichen vollen Lohn. Dabei werden dem Arbeitgeber vom Staat ein Jahr lang drei Viertel der Lohnkosten der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung als Fördergelder über die Agentur für Arbeit erstattet.
Pätzold ist Mitglied im Sozialausschuss des Deutschen Bundestages und erklärt: »Tandem-Jobs können nicht nur Flüchtlinge in Arbeit bringen, sondern möglicherweise sogar zu einer gewissen Entspannung der Beschäftigungssituation von Langzeitarbeitslosen führen. Der Mehrwert für die mitmachenden Arbeitgeber liegt auf der Hand: Zwei Arbeitnehmer zum Gehalt von einer Halbtagsstelle dürfte ein angemessener unternehmerischer Anreiz sowie Ausgleich für die zu erwartenden Startschwierigkeiten der Tandems sein. Die Gesellschaft dürfte über das eingesparte Arbeitslosengeld und zusätzliche Steuereinnahmen profitieren, wenn die Tandems erst einmal bundesweit etabliert sind. Vor allem aber gewinnen die Zweier-Teams bei diesem Projekt.«
Um im Bilde des namensgebenden Doppel-Fahrrads zu bleiben: Die zum Anbeginn noch unterschiedlich leistungsfähigen Fahrer bewältigen gemeinsam die gesamte Strecke. Unabhängig davon, wie viel Kraft jeder Fahrer einzusetzen vermag – beide kommen schließlich zugleich ans Ziel. Ein Tandem ermöglicht auch zunächst Leistungsschwächeren ein aktives Radfahren, da sie als »Stoker« mitfahren können. Und nicht zuletzt ist die Kommunikation auf einem Tandem leichter.
Sinnvoll wäre es, das Tandem-Projekt durch zusätzliche ESF-Mittel zu finanzieren, die für die Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt bereit gestellt werden. Die Arbeitnehmergruppe der CDU-/CSU-Bundestagsfraktion hatte auf Vorschlag der beiden Bundestagsabgeordneten Peter Weiß und Dr. Martin Pätzold sowie dem Europaabgeordneten Thomas Mann schon vor einigen Wochen gefordert, der Bundesrepublik Deutschland zusätzliche Fördergelder durch den ESF zur Verfügung zu stellen, um Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt integrieren zu können.
Das Projekt sollte zunächst einmal begrenzt auf 5.000 Plätze als Pilotprojekt – etwa in Berlin – starten. Eine wissenschaftliche Begleitung wäre dann sinnvoll, um die Grundlagen für eine Ausweitung des Projektes auf das gesamte Bundesgebiet vorzunehmen.