Die Rede ist von dem gerade erschienenen Lehrbuch »Ressourcenallokation, Wettbewerb und Umweltökonomie« aus dem Springer Gabler-Verlag. Verfasst wurde es von den Professoren Klaus Deimer von der Berliner Hochschule für Wirtschaft und Recht und Volker Tolkmitt von der Hochschule Mittweida sowie dem dortigen Lehrbeauftragten Dr. Martin Pätzold, der Mitglied des Bundestages ist. Gemeinsam hatten die drei Autoren am 24. Januar 2017 zur Präsentation des Buches in den Bundestag Medienvertreter sowie Parlamentarier- und Wissenschaftskollegen eingeladen.
Noch nie war der Bedarf an schnell zugänglichen, wissenschaftlich fundierten Handlungsgrundlagen für die aktuelle Politik so brennend. Zwar hat sich die Marktwirtschaft mit ihrem Prinzip des freien Spiels der Produzenten und Verbraucher faktisch weltweit etabliert. Doch immer öfter treten vor allem wegen der knapper werdenden Ressourcen und ihrer ungleichen Verteilung Marktungleichgewichte auf, die auf verschiedenen Ebenen – national und international – durch staatliche Eingriffe korrigiert werden müssen. Etwa durch die Überstimmung der Kartellbehörden durch ministerielle Sondergenehmigungen hierzulande oder die Abschottung ganzer Wirtschaftszweige in den USA, eigentlich den Erfindern der global und frei agierenden Weltwirtschaft.
Hier setzen die Autoren an und beschreiben in prägnanter Weise das allgemeine Instrumentarium der Wettbewerbspolitik und erörtern es – unter Einbeziehung vielfacher konkreter Beispiele – hinsichtlich seiner Eignung. In der speziellen Analyse werden dann Zielstellung und Instrumente der Umweltökonomie als Teil der Wirtschaftspolitik untersucht. Die Wirtschaftspolitik benötige regulatorische bzw. rechtliche Instrumente mit schneller Zielerreichung und hoher Verbindlichkeit, um situationsbezogen auf volkswirtschaftliche Herausforderungen wie beispielsweise Globalisierungseffekte, auf exogene Schocks wie etwa Reaktorkatastrophen oder Einzelfälle wie Wettbewerbsverstöße und Umweltschädigungen reagieren zu können. Dass man darauf nicht – wie es hier und dort immer wieder geschieht – nach »Gutsherrenart« reagieren kann, sondern auf ein wissenschaftlich fundiertes Instrumentarium zurückgreifen muss, habe im Übrigen – so Peter Altmaier bei der Vorstellung des Buches – Kurt Tucholsky schon in seinem 1932 erschienen Gedicht »Europa« mit der sarkastischen Aufforderung »Deutsche, kauft deutsche Zitronen!« treffend karikiert.