Nach einer kurzen Vorstellungsrunde aller Referenten erläuterte Herr Pfalzgraf von der Deutschen Polizeigewerkschaft, dass an den Schulen vor allem Prävention und Intervention in Gefährdungslagen in den Fokus rücken sollte. Christoph Brzezinski, der Geschäftsführer der Initiative Sicherheit in Schulen e.V. kritisierte, dass Amokläufe immer erst nach einem Vorfall diskutiert werden. Seiner Meinung nach müsste die Öffentlichkeit bereits im Vorfeld für dieses Thema sensibilisiert werden und geeignete Maßnahmen für den Fall eines Amoklaufs getroffen werden. Herr Petermann von der VPSitex Deutschland GmbH ist der Auffassung, dass die Lehrerschaft viel mehr mit Sicherheit zu tun haben sollte. Bereits in der Lehrerausbildung müsste es Kurse und Weiterbildungen mit einheitlichen Standards zum Thema Sicherheit in Schulen geben. Darüber hinaus wäre ein einheitliches und gut durchdachtes Sicherheitskonzept der Polizei von Nutzen. Danny Freymark ist der Ansicht, dass Sicherheit an Schulen die Basis für ein erfolgreiches Lernen der Schülerinnen und Schüler ist und ihre Umsetzung, sowie Sicherstellung oberste Priorität einnehmen sollte. Die Schule sollte nach ihm ein angstfreier Raum sein. Herr Brzezinski bemängelte zudem, dass keine Rechtsverordnung für den Fall eines Amoklaufs vorhanden ist, wie es sie beim Brandschutz gibt. Lediglich Empfehlungen kommen von allen Seiten der Gesellschaft, staatliche Vorgaben gibt es jedoch nicht. In Baden-Württemberg sind fast alle Schulen mit Amok-Warnsystemen ausgestattet. In Berlin sind es bereits 85 % der 700 Berliner Schulen, die über ein Amok-Warnsystem verfügen. Weit vorn dabei ist Spandau, wo mittlerweile alle Schulen ein Amok-Alarmsystem haben. In Marzahn-Hellersdorf sind dagegen erst 26 von 46 Schulen mit diesem System ausgerüstet. Geübt sollte ein Amokalarm jedoch nicht, da dies laut Unfallkasse Schüler nur verunsichere. Nach Herrn Petermann sollte eine Musterschule mit einem elektrischen Zutrittssystem von außen ausgestattet sein, eine ordentliche Lautsprecheranlage besitzen, in jedem Klassenraum und auf den Fluren eine Amoknotruftaste haben, Klassenraumtürverschlüsse besitzen, sowie über ein geeignetes Sicherheitskonzept für verschiedene Situationen verfügen. Je besser eine Schule ausgestattet ist, desto besser ist ihr Ruf und ist sie auch für die Zukunft aufgestellt.
Danny Freymark nahm aus der heutigen Diskussion die Erkenntnis mit, dass so schnell wie möglich ein einheitliches Sicherheitssystem für die Schulen geschaffen werden muss und dass die Ausstattung aller Schulen in Berlin mit einem Amok-Warnsystem unverzüglich fortgeführt werden sollte. Das Thema Sicherheit an Schulen darf nicht aus den Augen verloren werden, denn nur ein sicherer Lern- und Arbeitsplatz ermöglicht den Schülerinnen und Schülern ein gesundes und erfolgreiches Lernen.